Liebe Bürgerinnen und Bürger,

nach 2007 wird es in diesem Jahr wieder "Ost-West-Kontakte" geben, die die Städte Wuppertal, Solingen, Remscheid und Schwelm eng miteinander verbinden werden. Das freut mich umso mehr, als die erprobte Zusammenarbeit ausgesprochen gut und das Echo auf die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen sehr groß war.

In diesem Jahr befragen uns die teilnehmenden Künstler aus Ost und West zu unserem deutschen Selbstbild. Was erfreut uns, was interessiert uns, wie fühlen wir, wie erleben wir unsere Identität? In unterschiedlichen Kunstformen werden unsere Antworten aufgenommen und gestaltet und in Ausstellungen in allen beteiligten Städten zu sehen und zu erleben sein, so in Schwelm im Schloss Martfeld.
Wir werden, denke ich, als Deutsche viel über uns erfahren. Manches Vertraute wird sich bestätigen, manche unserer eigenen Haltungen wird uns erstaunen, und vielleicht gerinnt auch erst im Akt der Befragung Halbgeahntes und Gefühltes zur Gewissheit. Ich freue mich darauf, unsere Gedanken und Gefühle in der Kunst gespiegelt, hinterfragt und gestaltet zu sehen.

Vor allem aber haben wir Dank der Ost-West-Kontakte die Gelegenheit, einander besser kennen zu lernen. Ich empfinde es als großes Glück, dass Deutschland ein Land mit vielen Nachbarn ist, und wir blicken gleichermaßen erwartungsvoll und neugierig nach Westen wie nach Osten. Dabei verweilt unser Blick nicht immer lange und nicht immer intensiv genug auf dem Leben der Menschen in Mittel- und Osteuropa, auch wenn wir längst um die kulturelle Vielfalt dieser Regionen wissen.

Doch indem wir uns selbst befragen lassen, lernen wir auch über und von unseren fernen, nahen Nachbarn sehr viel Neues. Diese Hoffnung verbinde ich mit den Ost-West-Kontakten 2011.
Allen Beteiligten - den Künstlern, Organisatoren und allen weiteren verantwortlichen Kräften - danke ich schon jetzt sehr herzlich für Phantasie, Tatkraft und Mut.

Mit den besten Grüßen

Jochen Stobbe

Bürgermeister der Stadt Schwelm